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eCommerce unter COVID-19 – über Gewinner- und Verlierer-Shops

Ich möchte über COVID-19 reden, bzw. über das, was es mit dem eCommerce macht. Man sagt oberflächlich betrachtet und unnachgedacht, dass der „Shutdown“ dem eCommerce so richtig gut tun wird, weil ja jetzt nur online gekauft werden kann. Die Corona-Gewinner.

Aber ist das so?

Einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 27.03.2020 fand ich ausgesprochen erhellend. Hier wurde zunächst gesagt, dass sogenannten „Quarantäneprodukte“ die Kassenschlager sind. Das fand ich naheliegend. Klar, vom Klopapierwahn (welches ich NIEMALS als „Quarantäneprodukt“ eingestuft hätte) haben wir alle schon gehört und dass weltweit die Menschen zu Brotbäckern mutieren und Mehl und Hefe benötigen, auch.

(Sohalb-Offtopic: wir haben tatsächlich einem Freund Klopapier zugeschickt. Und einer hat in Ermangelung Küchenrollen mit einer kleinen Säge in zwei Hälften gesägt. Einer ist nochmal ins Büro gefahren und hat dort Rollen mit ins Home Office genommen und eine Pizzaria verschenkt eine Rolle ab einem Bestellwert von 15 Euro…).

Ich habe in meinem Umfeld einmal rumgefragt und tatsächlich sind alle Shops, die irgendwas mit „Essen“ zu tun haben, grade sehr gefragt. Andere Shops verlieren. Niemand bestellt grade Hüpfburgen, Hochzeitseinladungen, Bootszubehör, Werbemittel oder Sandspielzeug. Einige Shops ändern ihre komplette Ausrichtung – das sind vor allem Shops, die selbst produzieren. Hier werden nun Produkte hergestellt, die gebraucht werden. Mundschutzmasken oder Desinfektionsmittel.

Etwas, das ich, auch wenn ich es lese, überaus logisch finde, dennoch nie vermutet hätte: Nahrungsergänzungsmittel sind der Knaller. Also quasi Astronautenvorräte? Echt jetzt?

Am Rande der Shops, die irgendwas mit Medizin oder Quarantäneprodukten zu tun haben, stockt der Verkauf allerdings bishin zum Stillstand. Der Händlerbund hat 400 Online-Händler gefragt und 70% bejahten die Frage, ob sie von der Krise betroffen seien.

70% – das hätte ich nicht vermutet, ich hätte die Zahl deutlich geringer angesetzt. Aber hier reden wir ja auch von den Kleinen.

Und damit kommen wir zu den Großen. Und zum menschlichen Faktor.

Es geht nicht nur darum, dass die Menschen verständlicherweise sparsamer geworden sind, weil sie noch nicht wissen, wohin ihre persönliche finanzielle Reise geht. Es geht auch darum, dass Menschen bequem sind.

Und man sucht jetzt nicht das eine Ostergeschenk oder die 10 Packungen Klopapier, ein wenig Thesafilm, ein Computerkabel, ein Spiel und vielleicht ein Buch in unterschiedlichen Shops, jedes mal Versand, Bestellinformationen, Dateneingabe und dann anfangen zu warten. Amazon ist bequem. Alles in einem Shop, auf einen Klick und dann hat Amazon auch noch den eigenen Versand und damit kommen die Produkte vielleicht doch noch etwas schneller an, als auf dem „normalen“ Versandweg, der derzeit überaus überlastet scheint.

Das Warenhaus-Prinzip gewinnt gegenüber den kleinen Schlenderläden. Auch wenn Amazon die Krise auch spürt, dann doch im positivsten aller Sinne: sie kommen nicht mehr hinter her mit dem Päckchenpacken und -verteilen. Sie brauchen keine Staatsgelder sondern eher offene Staatsgrenzen, damit mehr Mitarbeiter aus dem Ausland mit anpacken können.

Viele in meinem Umfeld sind schon lange Amazon-Verweigerer – und weil ich es grundsätzlich nicht mag, wenn die Großen die Kleinen platt machen, fände ich es höchst erfreulich, wenn sich doch noch der ein oder andere beim Einkauf die Mühe macht, einen kleinen Shop zu finden, auch wenn der Versand dort 3,00 Euro mehr kostet.

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