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Recap: Meet Magento DE in Leipzig 2017 #mm17de
Ich war dieses Jahr eine satte Woche in Leipzig und bin immer noch dankbar dafür, dass die Meet Magento dort stattfindet. Ich beneide die Leipziger um ihre Natur – und freue mich, dass die Leipziger auch gerne bereit sind, mir Orte zu nennen, die es zu erradeln lohnt. Dieses Jahr bin ich im Vergleich zum Vorjahr in der Hälfte der Zeit nach Halle geradelt, habe mir dort einen phantastischen Sonnenbrand und unzählbar viele Insekten eingefangen. Auen haben Folgen. Das habe ich verstanden.
Außerdem habe ich bemerkt, dass Schafe im Liegen essen. Das mag ich auch, aber ich hoffe, bei mir sieht es weniger merkwürdig aus.
Die Meet Magento fand wieder im Penta Hotel statt. Schön für die Verantstalter: es gab weit über 100 spontanentschiedene Ticketkäufer kurz vor der Konferenz, was dann für alle Teilnehmer zur Folge hatte, dass man etwas wie ein Teig in einer Rührschüssel voran und herum gewälzt wurde. Da es warm war, wäre die Hefefrage eine interessante, aber hierzu habe ich spontan keine Analogie.
Der diesjährige Magento-Kuchen war von einem amerikanischen Tortenguss gekrönt. Denn die Amis haben sich die Ehre gegeben – im Gegensatz zu dünnen amerikanischen Präsenzjahren, kam dieses Jahr auch CEO Mark Lavelle, ein entspannter Sympath, der reden kann und eine bescheidene und gleichzeitig einnehmende Bühnenpräsenz hat. Ob des Contribution Days im Vorfeld war Max Yekaterynenko anwesend, außerdem Paul Boisvert, den ich seit der After Show Party Dancing Paul statt Product Paul nennen werde, Sherrie war da <3, und noch andere Vertreter wie Henryk Fiedler, dessen Vortrag ich gehört habe.
Um beim Bild des Kuchens zu bleiben: die Schüssel war zu klein für den Teig. Die Zutaten waren super. Ich persönlich war sehr zufrieden mit den Vorträgen, auch wenn ich relativ wenige gehört habe, da ich doch eher im Wer-Bist-Du-Denn gefangen war. Ich bin immer noch füüüüürchterlich (kennt jemand noch Hanni und Nanni Hörspiele? Die Französischlehrerin? Die immer „füüüüürschterlisch“ sagte?)… also: ich bin immer noch füüüüürschterlisch überrascht und stolz und glücklich, dass mein Vortrag über männliche und weibliche Sprache so gut angekommen ist und so gut bewertet wurde. Dankedankedanke. Das ist für mich das Sahnehäubchen gewesen. Mein ganz persönliches Superkuchenstück. Froh und dankbar war ich, dass Fabrizio mal wieder einen Vortrag gehalten hat. Thema egal. Hin und zuhören. Und sich danach einerseits bescheiden und unwissend fühlen, aber aufs phantastische unterhalten.
Die Beamer waren etwas farbenblind. Oder – um in der Kuchensprache zu bleiben – der Farbstoff war etwas extravagant und unorangig. In meinem Fall war das Orange violett. Was aber irgendwie zu dem Vortrag passte. Die Männer waren nicht mehr hellblau, ich glaub, sie waren grün – und das rosa – ich hab’s vergessen. Ich hab auch die meiste Zeit nach vorne geschaut. In die netten Zuhörenden. Ich freu mich immer noch. Danke liebes Vortragsauswahlzutatenbackteam, dass ich ein Tortenstück sein durfte.
Auch eine gute Konferenzzutat war das Essen. Hier scheiden sich vielleicht oder wahrscheinlich oder logischerweise die Geister. Essen hat mehr mit Geschmack zu tun, als man denkt… Aber in einem sind sich alle einig: über das Essen MUSS geredet werden. Und das Essen kann das Zünglein an der Waage sein, ob ein Event für gut oder schlecht befunden wird. Ist das eigentlich überall so, oder sind das die Deutschen Esser? Vergiss super-hyper-sekundengenaue Auf-den-Punkt-Filets – eine gute Currywurst kann alles. Niemand verlang Gourmet, aber alle wollen Gutes. Diesmal war das Essen irgendwie überall. Nach dem Nicht-Überall im letzten Jahr, habe ich mich regelrecht von Essenstischen verfolgt gefühlt (nein, das war ein Scherz, der sich anbot und daher gemacht werden wollte, es war schön, so unschlangigen Zugang zu Nahrung zu haben). Dass es nicht gekocht oder mehrgängig war: ich fand’s toll. Dass es nicht so ich-brauche-unbedingt-einen-Tisch-lastig war, war entweder saugut geplant oder verdammtes Glück ob des ganzen Teigs in der Rührschüssel.
Ich muss zu meiner unfassbaren Schande gestehen, dass ich das Essen in der Moritzbastei VERSÄUMT habe. Entschuldigung MaxCluster, es war bestimmt super. Ich hab’s vergessen. Das Essen. Kann man Essen echt vergessen? Ja, wenn es einer dieser Draußen-Abende ist, wo man erst zum Tanzen reingeht, wenn die ersten gehen – vielleicht, weil sie so satt sind.
Was ich etwas schade fand – und ich spreche hier als Blinder von Farbe oder als Geschmackloser von Zutaten – ist, dass die Sponsoren etwas untergingen. Ich bin im Teig immer etwas an den Ständen vorbeigewabert worden, dachte „was-ist-das“, wollte aber nicht fragen „was-macht’n-ihr-so“ wegen „was-ist-das-denn-für-Eine“ oder „Oh-ich-wollt-jetzt-gar-nicht-zugelaber-werden“-Gefahr, wo ich doch nur „was’n-das’n“ wissen wollte. Von daher fände ich sowas wie ein Who-is-Who, eine Art Sponsorenfibel gut. Mit Erklärungen fürs erste eCommerce-Schuljahr a la „addressy-Adressvalidierung für….“ (hier mochte ich den Aufkleber sehr gerne, wusste aber gar nicht, was sie anbieten) oder „Versandüberwachung unabhängig von Versandart oder Shop-System…“ (hier mochte ich die Herren am paqato-Stand, die es verdient haben, gehört zu werden). Und last-but-not-least – hier weiß ich gar nicht, ob sie tatsächlich untergegangen sind, da ich sie irgendwie immer bemerkt habe, Farbstoff halt: die Herren und Eine-Dame in Rot von MaxCluster. Die für die so schönen Bierdeckel auf der After-Show-Party verantwortlich waren und dafür, dass ziemlich viele Magento Shops von mir problemlos und sauschnell laufen. Das wäre also mein Tipp an die Meet Magento Tortenbäcker: Sponsoren-Zutatenliste mit neutraler Beschreibung, nix werbliches, nix superlatives. Nur „macht XY“ oder „bietet XY“. Ich weiß, dass Neutralität in Werbung eine hohe Kunst ist, aber vielleicht wäre das ja mal eine Idee…
Dann gab es noch Mini-Highlights.
Ich habe einen Ich-will-auf-die-Twitterwand-Tweet auf die Twitterwand gebracht:
Rico war mal wieder auf der Bühne:
Brent hatte einen Bonus-Slide:
Und hiervon habe ich kein Foto – aber Nils Rückfrage „In welchem Jahr?“ auf die Antwort „Im September“ zur Frage, wann denn die neue Version von Magento 2 erscheint – rangiert so reizend an der Galgenhumorgrenze, dass das hier rein musste…
Fazit:
sie ist und bleibt ein Muss, die Meet Magento. Wer Magento in Deutschland will, muss einmal im Jahr nach Leipzig. Leipzig ist voller großartiger Gebäude. Claudia, die den Hackathon vor der Meet Magento organisiert hat, ist einer der besten Gebäudefinder oder Förmchenfinder. Und sicherlich wird die Meet Magento eine neue Location brauchen, damit sie atmen kann. Da wird vielleicht auch ganz vielleicht etwas weniger hotelliges im nächsten Jahr zur #mm18de möglich sein. Oder das Jahr danach. Upgrades dauern. Wechsel dauern. Wer weiß das besser, als die Magento-Menschen… Manche Kuchen brauchen Zeit. Der Meet Magento DE Kuchen darf sie haben.
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