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Rückblick zur Meet Magento Leipzig 2015 #mm15de
Vor der diesjährigen Meet Magento machten der Bahnstreik und der Patch SUPEE-5344 von sich reden. Beidem konnte man nicht ausweichen.
Die Reisen
Die Zeit-in-Leipzig begann mit einem Entscheidungsfindungsprozess zwischen Andreas Vogt-bald-Mautz und mir, weil die Bahngewerkschaft (aus meiner Sicht nur allzu berechtigt) zum Jetzt-Aber-Richtig-Streik aufgerufen hat und wir nun einen alternativen Hinweg suchen mussten – wie so viele andere auch. Busse und Leihwagen standen auf Platz 1 der Alternativen, wenn ich die Ergebnisse meiner Umfragen richtig ausgewertet habe. Wir sind in einem Leihwagen gelandet (natürlich einem Kombi, damit mein Rad mitfahren kann) und wären fast in Ermangelung einer Idee, wie man diesen Wagen starten kann, nicht in Leipzig angekommen (beim Starten von einem Button abhängig zu sein, macht mich nervös, jeder, der mit Magento arbeitet weiß, dass Buttons auch mal aus unerfindlichen Gründen nichts tun können). Die wertvollsten Magento-Autos waren wohl der AOE-Wagen, der mit 7 Magentos inkl. Goldjungs unterwegs war und der ebenfalls mit 7 Mann/Frau/Waschbär besetzte Rückfahrt-Wagen von Integer_Net.
Das Vor-Wochenende
In Leipzig herrschte Wunschwetter. Sonne, 20 Grad-Marke erreicht. Davon hatten die gut 30 Teilnehmer des vormeetmagentolichen Hackathons nicht viel, weil hier wieder „Basement-Coder“ unterwegs waren und im Pre-Party-Spizz das taten, was sie am besten können. Ich auch. Ich bin Rad gefahren und gelaufen. Ich habe für‘s Laufen ein Girlie-Shirt bekommen, die Hackatorianer auch. Und nun wissen, so denke ich, alle, was „Slim-Fit“ eigentlich bedeutet…
(Hinweis für Ikono-Shirt: bei „Slim-Fit“-Option, Rico oder Silvain überreden, sich für das Produktbild fotografieren zu lassen, dann wissen alle, was das für eine Option ist). Wer wissen möchte, was da eigentlich so entwickelt wird, kann sich hier https://github.com/magento-hackathon einen guten Überblick verschaffen.
Am Sonntag fand der Leipziger Frauenvolkslauf statt, darüber hinaus war Muttertag und auch hier hat meine Befragung ergeben, dass alle ihre Mütter kontaktiert haben und außerdem die Pre-Party im Spizz.
Nicht parallel zum Hackathon sang in diesem Jahr Conchita Wurst. Bitte bitte, liebe Veranstalter der Meet Magento: das mit dem Wetter habt ihr toll gemacht in diesem Jahr, könnt Ihr bitte bitte die nächste Meet Magento wieder auf den Tag nach dem Frauenlauf legen? Ich würde gerne Anna überreden, mit mir in dem dann bei Ikono zu kaufenden Shirt mit dem Aufdruck „Mage::run(‚mm16de‘,’female‘)“ anzutreten.
Pre-Party. Sonntag abend. Mit Draußen-Sitzen. Ach, da sinnse alle wieder. Klassentreffen. Mit neuen Klassenkameraden aber auch vielen, die vermisst wurden (Christian Münch fehlte aus dem besten Grund und war hernach verantwortlich für den Hashtag MageBabies https://twitter.com/hashtag/magebabies ). Ich habe Fabi überaus vermisst, auch er hatte einen guten Grund, der dann am Montag Morgen endete, so dass er dann doch noch da war.
Meet Magento Tag 1
Meet Magento. Montag Morgen. Die Keynotes wurden verlesen, nein, versprochen. Herr Neitzel diesmal weniger politisch, Herr Fleck poetisch und fast ein wenig philosopisch – und dann kam der Buchvorsteller, verpackt in ein das-geht-uns-alle-an-Thema. Hier kamen aber wieder meine vielgeliebten Handzeichen zum Einsatz. Wer hat seine Hand nie gehoben?
Wunderbar fand ich im Übrigen die Twitter-Wand, auch wenn mein Tweet „Ich möchte diesen Tweet gerne auf der Leinwand sehen.“ es nicht auf diese Wand geschafft hat.
Machen wir uns nichts vor. Im allzu Alltäglichen machen wir uns Sorgen um die Performance von Shops, um Integrity-constraint-Violations und um Supees. Im Nicht-oder-HalbAlltäglichen machen wir uns Gedanken um die Zukunft von Magento.
Zunächst können wir froh sein, dass die Meet Magento noch Meet Magento heißt. Ein Danke an die Veranstalter. Meet eCommerce hätte sie auch heißen können und der Name „Magento“ hätte erst an Tag zwei mal irgendwann erwähnt werden können, nachdem man das Logo nirgendwo auffinden konnte und sich unsicher gewesen wäre, ob man auf der richtigen Veranstaltung ist.
Aber so isses ja nicht. Wir haben eine Meet Magento, wir hatten auch „Amis“ da, sogar gute und witzige und nahbare und eloquente. Und ebay und PayPal traten als Sponsor auf, sogar als Gold Sponsor, was als allgemeine Wir-sind-noch-relevant-Aussage interpretiert wurde.
Ich fand es etwas bedauerlich, dass genau diese Wie-Gehts-Weiter-Frage doch recht unbeleuchtet blieb. Natürlich weiß niemand darauf eine Antwort, weil es ja noch nicht weiter geht – aber ein Aussprechen dieser Niemand-Weiß-Was-Wahrheit und ein Wie-Es-Dazu-Kam hätte allen gut getan. So bleibt Spekulation, viel Nebulöses und das Rüsten für eine potentielle Zeit „danach“. Nichts anderes zumindest tut die Meet Magento Association, wenn sie sich jetzt schon darauf ausrichtet, aufzufangen, wenn es was zu fangen gibt. http://t3n.de/news/meet-magento-association-610598/. Aus diesem besonderen Grund finde ich, dass die Antwort auf die Frage „lohnt sich die Meet Magento?“ immer ein „Ja“ verdient, denn auch mit dem, was nicht zur Sprache kommt, wird letztlich etwas ausgesagt.
Ach ja, über die Vorträge müsste ich noch was sagen, denn hier kommt ja tatsächlich und real etwas zur Sprache. Im Gegensatz zu den Vorträgen auf der Unconference sind die Vortragenden auf der Meet Magento alle bestens vorbereitet und haben sich (zumindest doch überwiegend lange vor Abgabetermin, nicht wahr einervon7Tobis?) Gedanken über das Thema gemacht.
Mein sonstiger Querflug durch die Vorträge war positiv, wie immer. Von Fabrizio, der inhaltsreich und unterhaltsam spricht, wie immer, Anna, Fabian, Tobias2von7, etc. Amüsiert hat mich, dass die größte Beteiligung auf die Any-Questions?-Frage beim Frontend-Thema Less/Sass zustande kam. Natürlich kam auch Roman Zenners Lieblingshasswort Omni-Channel nicht zu kurz, und wirklich überraschend unterhaltsam fand ich das E-Commerce-Kasperltheater mit dem Weckruf zur Projektverantwortung bei schwierigen Kunden – ein nur schwer einzuhaltendes Ideal. Denn letztlich bleibt die Frage: geht-das-tatsächlich? Denn idealistisch unterwegs waren wir doch alle mal, denke ich, oder?
Ich bin von sehr sehr vielen mit denen ich gesprochen habe, auf mein Blüschen angesprochen worden, vor allem und unbedingt, weil es Schwarz war und sich doch allerhand einige denken konnten, warum… Auf Sonjas (weißer) Bluse ist übrigens ein Punkt abgehauen. Der www-Punkt. Wer diesen gefunden hat, möge ihn doch bitte an die https://twitter.com/MageUnConf zurücktwittern. Dankeschön.
Dieser Blogbeitrag kann nicht geschrieben werden, ohne dass Worte zur neuen Raumverteilung verloren werden. Der Plüschsaal war jetzt nicht mehr Business-Saal, sondern Entwickler-Raum (wobei Raum…), also besser „Entwickler-Saal“. Hier ergaben meine Umfragen, dass das zu praktisch 100% positiv aufgenommen wurde, was daran liegen könnte, dass ich nur Entwickler befragt habe. Kann man nicht eigentlich fernab von Entwickler-Shopbetreiber-Händler, die Räume flexibler verteilen, so dass auch Nicht-Entwickler-Themen im Plüsch-Saal stattfinden können?
Denn prompt packte man eines der magnetisierendsten Themen in den „Konferenzraum“, ehemals „Entwickler-Raum“.
Nach der Ungewissheit-Frage sind Tellerrand-Themen für ziemlich viele spannend und so erwartete man bei „E-Commerce Software im Vergleich“ eigentlich Inhalte, verstand dann aber, dass es so eine Art „Battle“ sein sollte, was dann aber kein „Battle“ war, sondern eher ein freundliches Plauderstündchen über Was-Machst‘n-Du-so?
Zum Essen und zur After-Show-Party muss wenig neues erzählt werden. Großartig. Großartig. Großartig. Wie immer in der wunderbaren Moritzbastei, diesmal wieder mit Gutwetter, so dass man lange draußen stehen konnte, mit Feuershow und Gewinnspiel und mit einem neuen DJ, der steigerungsfähig tatsächlich schlechter war, als der Vorjährige. Wenn eine Gruppe Tanzwilliger wie beim pädagogischen Kennenlernspiel im Kreis stehend verhaltene Bewegungen macht, läuft irgendwas schief, was durch einfache gute Musik behoben werden könnte. Aber es muss ja auch immer was geben, was besser gemacht werden kann.
Meet Magento Tag 2
Der Sonntag begann mit der Keynote des Sympathen „Product Paul“, dem „besseren Ben Marks“, der die Wer-hat-schon-Shop-Lift-Frage stellte – und da waren sie wieder, die Handzeichen (das hätte das alle-Hände-sind-oben-Foto werden können, aber das wurde es nicht!). Mit Ben Marks und Paul Boisvert sind zwei sehr Community-Nahe Vertreter von Magento nach Deutschland gesandt worden – das muss an dieser Stelle nochmals überbetont werden.
Hier wurde im Übrigen das neue Magento Connect vorgestellt mittels eines Filmchens, das mich sehr an die Sendung mit der Maus erinnert hat und wenn ich, da ich sehr durch die Filmmusik abgelenkt war, mich recht erinnere, nichts darüber enthielt, dass die Erweiterungen zukünftig professionell getestet werden.
Der Sonntag wurde außerdem noch begleitet von einem Firegento e.V. Treffen (Orga ist alles, Orga-Tools sowieso) und mit einem wie immer etwas wehmütigem Abschiednehmen von einer schönen Zeit.
Und da ich in Kürze auf der Meet Magento in den Niederlanden sein werde, hier ein Foto von einem Zustand, der dort GÄNZLICH unbekannt ist:
Und verabschieden möchte ich nun mit einem Bis-Zum-Nächsten-Mal – und das betrifft die Magento-Begegnungen genauso wie die Streiks und die Wer-Hat-Noch-Nicht-Patches, nun in Form des SUPEE-5994…